LEADER-Projekt Vanovagasse

Praxis-Woche für Studierende und Vortrag zur Bedeutung von Trockenmauern

 

In der Woche vom 16. Mai besuchten uns Studierende der BOKU Wien und arbeiteten im Rahmen einer Praxis-Woche an der Trockenmauer entlang der Vanovagasse. Auch ein Vortrag mit interessanten Informationen zu Trockenmauern fand in dieser Woche statt.

 

Bei sommerlichem Wetter und unter Anleitung von Anna Maria Drexel und Felix Riegger konnten die Studierenden von der BOKU Wien den Bau einer Trockenmauer in der Praxis erlernen. Dabei renovierte die Gruppe den untersten Teil der historischen Trockenmauer entlang der Vanovagasse. Die Vorbereitungsarbeiten übernahm wieder das DLZ Blumenegg mit Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofes Bludesch. Das Mauerfundament wurde freigelegt und die beschädigte Mauer musste zum Teil abgetragen werden. Die Studierenden brachten die Steine mit Hammer und Eisen in Form und fügten die teils schweren Steine zu wieder zu einer kompletten Trockenmauer zusammen – und dies bei sommerlichen Tempertaturen um die 30 °C. Für etwas Schatten an der Baustelle sorgten die Gemeinden mit einem großen Sonnenschirm. Trotz harter Handarbeit und der sommerlichern Hitze herrschte jedoch beste Laune in der Gruppe.

 

Informativer Vortrag zur Bedeutung von Trockenmauern

Mehr über die Bedeutung und Geschichte von Trockenmauern erfuhr man beim Vortrag am Abend vom 17. Mai im Kellertheater Lampenfieber in Bludesch. In diesem Rahmen dankten Bgm. Martin Konzet und Bgm. Harald Witwer dem 7-köpfigen Profi-Team für ihren Einsatz und überreichten den anwesenden Mauerbauern ein kleines Präsent. Karen Schelling berichtete, wie die LEADER-Organisation das Projekt mit finanziellen Mitteln unterstützt. Rund 60 Prozent der Projekt-Kosten werden von LEADER gestützt. Auch Land und Bund unterstützten das Projekt. Insgesamt fallen pro Etappe zwischen 40.000 bis 80.000 Euro an Kosten an.

Im Anschluss referierte Felix Riegger über den ökologischen Wert von Trockenmauern und darüber wie eine Trockenmauer entsteht. Diese besonderen Landschaftselemente werden von einer Vielzahl an Insekten, Reptilien und anderen kleinen Tieren bewohnt. Auch einige Pflanzen wie Farne, Moose, Flechten oder Wildblumen siedeln sich im Bereich von Trockenmauern an.

Stefan Locher sprach über die historische Bedeutung und die Entstehung der Vanovagasse. Die Ursprünge der Wegverbindung zwischen Bludesch und dem Montiola-Gebiet gehen bis ins Spätmittelalter zurück. Mit der Entstehung des Hauses und des Schlosses am Jordan diente die Vanovagasse auch als Zufahrt und Zugang zum Jordan.

Zuletzt erzählte Anna Maria Drexel, wie es zur Sanierung der Trockenmauer kam und fasste die bisherigen Bauetappen zusammen. Die teils eingestürzte Mauer verursachte an einigen Stellen Steinschlaggefahr. Besonders erhaltenswert machen die Trockenmauer entlang der Vanovagasse ihre Länge von rund 400 Meter und Höhen von bis zu 4 Meter sowie die Elemente wie Wasserauslässen, Bögen, Verstrebepfeiler und Steinaufgänge. Glücklicherweise entschieden sich auch die Gemeinden Bludesch und Thüringen dazu, die Mauer zu erhalten und starteten 2016 mit der Sanierung.

veröffentlicht am 30.05.2022

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