Ein wesentliches Kriterium des gesamten Projektes betraf die ökologische Verträglichkeit des Konzepts im Allgemeinen und des Kraftwerks im Speziellen. Am Kraftwerk werden 180 l/s über ein naturnahes Gerinne vorbeigeleitet, das als Aufstiegshilfe für die Bewohner des Gewässers dient. Dabei wurde außergewöhnlich großes Augenmerk auf die Ausführung des Gerinnes gelegt, wie Martin Neuhauser (Illwerke/VKW) bestätigt: „Der Fischerei-Sachverständige ließ es sich nicht nehmen, persönlich an der Setzung der einzelnen Positionssteine im Umgehungsgerinne mitzuarbeiten. Die Fischaufstiegshilfe besteht aus 17 kleinen Becken, sie wurde in naturnaher Form ausgestaltet“, erklärt Martin Neuhauser.
Zudem gelang es den Projektverantwortlichen, durch die Renaturierung der Uferböschung am neu gestalteten Bachlauf einen Naherholungsraum zu schaffen, der einerseits von den Anrainern des Areals goutiert wird und der andererseits auch einen Mehrwert für all jene Unternehmen generiert, die sich hier in Zukunft ansiedeln werden.
Bei 4 m3/s Ausbauwassermenge und einer Fallhöhe von 3,4 m kommt das neue Schneckenkraftwerk auf eine Leistung von knapp 100 kW. Damit wird die neue Ökostromanlage in Gais im Regeljahr rund 600.000 kWh sauberen Strom erzeugen. Genug, um damit etwa 130 Vorarlberger Haushalte zu versorgen. Im Kraftwerkspark der illwerke vkw zählt das Kleinkraftwerk mit diesem Leistungsvermögen zweifellos zu den kleinsten Kraftwerken. Dennoch kommt ihm eine Sonderstellung zu – nicht nur, weil es das erste Schneckenkraftwerk der illwerke vkw ist: Schließlich handelt es sich um das Herzstück eines kompletten Ökokonzeptes, das in mehrerlei Hinsicht einen Mehrwert erzielen konnte.
Im Zusammenspiel mit Land und Gemeinde gelang es dem Vorarlberger Energiedienstleister, Verbesserungen sowohl für den Hochwasserschutz, die Grundwassersituation, das optische Erscheinungsbild des Areals sowie dessen ökologische Situation zu schaffen. Am Ende bedeutet dies eine massive Aufwertung für das Betriebsareal in der traditionsreichen Industriezone von Bludesch. Eine Win-Win-Situation für Betreiber, die regionale Wirtschaft, Anrainer, Gemeinde und nicht zuletzt die Umwelt.
(Quelle: © zek/Gruber)