Trockenmauern Vanovagasse | Berichte

Workshop Trockensteinmauern

Viel Wissen zum Bau von Trockensteinmauern erhielten die Teilnehmenden bei einem Workshop am 26. Mai. Der Workshop fand im Rahmen des LEADER-Projektes Vanovagasse statt.

 

Bei frühlingshaftem Wetter errichteten die Teilnehmenden eine Trockensteinmauer auf der Baustelle der Straßenmeisterei Süd in Gais. Diese Trockensteinmauer soll später als Sitzgelegenheit dienen. Das Wissen dazu erhielten die Teilnehmenden von fachkundigen Experten vom Straßenbauamt des Landes Vorarlberg. Einen Einblick zum Bau von Trockensteinmauern erhielten auch 4 Lehrlinge von der Firma Tomaselli Gabriel BauGmbH, welche ebenfalls am Workshop teilnahmen. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller Teilnehmenden konnte die 10 Meter lange Mauer schnell errichtet werden.

 

Für eine kühle Erfrischung auf der Baustelle sorgte Bgm. Martin Konzet mit Getränken. Ein herzlicher Dank gilt der Firma Tomaselli Gabriel BauGmbH, die für alle Teilnehmenden des Workshops das Mittagessen sponsorte. Vielen Dank auch an die Verantwortlichen der Abteilung des Landesstraßenbauamts, die es ermöglichten, diesen Workshop auf ihrer Baustelle durchzuführen.

veröffentlicht am 07.06.2023

Weitere Bau-Etappe an der Trockensteinmauer Vanovagasse

Im Rahmen des LEADER-Projektes Vanovagasse sanierten die Mauer-Profis in der Woche vom 17. April 2023 einen weiteren Teil der historischen Trockensteinmauer an der Vanovagasse. Eine weitere Bau-Etappe mit Studierenden der BOKU Wien findet im Herbst statt.

Bereits in der Woche nach Ostern führten die Mitarbeiter vom DLZ Blumenegg die Vorarbeiten durch. Aufgrund des schlechten Zustandes musste der zu sanierende Mauerabschnitt komplett abgetragen werden. Um die Mauer auf ein sicheres Fundament zu stellen, wurden Felsen entfernt.

Die Mauerprofis bestehend aus den bereits bewährten Mauerbauern Martin Lutz, Elmar Matt und Friedrich Juen sowie den ehrenamtlichen Helfern Hans-Peter Hartmann und Klaus Illmer führten in der Woche vom 17. April 2023 die Mauerarbeiten durch. Unterstützt werden sie von den Mitarbeitern des DLZ Blumenegg Richard Rauter, Jürgen Dünser und Gottfried Pfister. In administrativen Belangen unterstützen Vizebürgermeister Roland Köfler und Johannes Groß vom DLZ Blumenegg sowie Guntram Messner vom Gemeindeamt Bludesch das Projekt.

Da der Gehweg im mittleren Teil der Vanovagasse schmal ist, wären weitere Etappen nur mit Spezialfahrzeugen möglich, welche teuer ausgeliehen werden müssten. Dank der Einigung mit den Grundeigentümern konnte von der oberen Seite der Vanovagasse bereits im Jänner und Februar ein Zubringerweg erstellt werden. So können die Bauetappen weiterhin mit arbeitsüblichen Maschinen durchgeführt werden.

 

Wissen weitergeben

Um das Wissen rund um den Bau von Trockensteinmauern weiterzugeben, findet Ende Mai ein Workshop für Interessierte statt. Dieser wird auf der Baustelle der Straßenmeisterei im Degerdonareal stattfinden, wo eine Trockensteinmauer als Sitzgelegenheit errichtet wird. Auch Besuch von der BOKU Wien ist wieder angekündigt. Die Studierenden werden uns im Oktober im Rahmen einer Praxiswoche besuchen und oberhalb der Vanovagasse ein weiteres Stück Mauer sanieren.

 

Unterstützung durch LEADER

Das Projekt mit den Bauetappen im Jahr 2022 und 2023 wurde als LEADER-Projekt eingereicht. Die Fördergelder werden einerseits zum Erhalt der einzigartigen Trockensteinmauer und des Gehweges beitragen. Andererseits soll mit diesem Projekt ein weiterer Mehrwert geschaffen werden: Mit Praxiswochen für Studierende, einem Vortrag im letzten Jahr und dem Workshop in Mai wird das Wissen rund um Trockensteinmauern weitergegeben, mit dem Ziel, dass diese besonderen Mauern auch in Zukunft als Landschaftselement eingesetzt werden.

veröffentlicht am 25.04.2023

Vanovagasse: Trockensteinmauer wird weiter saniert

Die Sanierung der Trockensteinmauer an der Vanovagasse geht in die nächste Runde. Ein Team aus 7 Mauer-Profis sowie Studierende von der BOKU Wien werden jeweils eine Woche an der Trockensteinmauer arbeiten. Außerdem sind noch ein Vortrag und ein Workshop geplant.

Gleich nach Ostern starteten Mitarbeiter des DLZ Blumenegg mit Unterstützung des Bauhofes Bludesch mit den Vorbereitungen für die nächste Bauetappe. Aufgrund des schlechten Zustandes der Mauer musste der zu sanierende Teil mit einem Bagger komplett abgetragen werden.

 

Die Mauerbauer starteten am 25. April mit dem Neubau des Mauer-Abschnittes. Seit der letzten Etappe arbeiten Hans-Peter Hartmann und Klaus Illmer beim „Profi-Team“ mit den bereits bewährten Mauerbauern Martin Lutz, Elmar Matt und Friedrich Juen mit. Die Mauerbauer werden von Jürgen Dünser vom DLZ Blumenegg und Richard Rauter vom Bauhof Bludesch unterstützt. In administrativen Belangen unterstützen Vizebürgermeister Roland Köfler und Johannes Groß vom DLZ Blumenegg sowie Guntram Messner vom Gemeindeamt Bludesch das Projekt.

 

Mitte Mai besuchen uns Studierende der BOKU Wien und werden im Rahmen einer Praxis-Woche einiges zum Bau von Trockensteinmauern erfahren. Ebenfalls sind noch ein Vortrag am 17. Mai und ein Workshop geplant. Beim Vortrag werden unter anderem der ökologische Wert von Trockensteinmauern sowie Bauweisen und historische Themen beleuchtet. Zum Workshop sind Interessierte eingeladen, den Bau einer Trockensteinmauer zu erlernen.

 

Das Projekt mit den Bauetappen im Jahr 2022 und 2023 wurden als LEADER-Projekt eingereicht. Die Fördergelder werden einerseits zum Erhalt der einzigartigen Trockensteinmauer und des Gehweges beitragen. Andererseits soll mit diesem Projekt ein weiterer Mehrwert geschaffen werden: Mit der Praxiswoche für Studierende und dem Workshop für Interessierte wird das Wissen rund um Trockensteinmauern weitergegeben, mit dem Ziel, dass diese besonderen Mauern auch in Zukunft als Landschaftselement eingesetzt werden.

veröffentlicht am 23.06.2022

LEADER-Projekt Vanovagasse

In der Woche vom 16. Mai besuchten uns Studierende der BOKU Wien und arbeiteten im Rahmen einer Praxis-Woche an der Trockenmauer entlang der Vanovagasse. Auch ein Vortrag mit interessanten Informationen zu Trockenmauern fand in dieser Woche statt.

Bei sommerlichem Wetter und unter Anleitung von Anna Maria Drexel und Felix Riegger konnten die Studierenden von der BOKU Wien den Bau einer Trockenmauer in der Praxis erlernen. Dabei renovierte die Gruppe den untersten Teil der historischen Trockenmauer entlang der Vanovagasse. Die Vorbereitungsarbeiten übernahm wieder das DLZ Blumenegg mit Unterstützung von Mitarbeitern des Bauhofes Bludesch. Das Mauerfundament wurde freigelegt und die beschädigte Mauer musste zum Teil abgetragen werden. Die Studierenden brachten die Steine mit Hammer und Eisen in Form und fügten die teils schweren Steine zu wieder zu einer kompletten Trockenmauer zusammen – und dies bei sommerlichen Tempertaturen um die 30 °C. Für etwas Schatten an der Baustelle sorgten die Gemeinden mit einem großen Sonnenschirm. Trotz harter Handarbeit und der sommerlichern Hitze herrschte jedoch beste Laune in der Gruppe.

 

 

Informativer Vortrag zur Bedeutung von Trockenmauern

Mehr über die Bedeutung und Geschichte von Trockenmauern erfuhr man beim Vortrag am Abend vom 17. Mai im Kellertheater Lampenfieber in Bludesch. In diesem Rahmen dankten Bgm. Martin Konzet und Bgm. Harald Witwer dem 7-köpfigen Profi-Team für ihren Einsatz und überreichten den anwesenden Mauerbauern ein kleines Präsent. Karen Schelling berichtete, wie die LEADER-Organisation das Projekt mit finanziellen Mitteln unterstützt. Rund 60 Prozent der Projekt-Kosten werden von LEADER gestützt. Auch Land und Bund unterstützten das Projekt. Insgesamt fallen pro Etappe zwischen 40.000 bis 80.000 Euro an Kosten an.

 

Im Anschluss referierte Felix Riegger über den ökologischen Wert von Trockenmauern und darüber wie eine Trockenmauer entsteht. Diese besonderen Landschaftselemente werden von einer Vielzahl an Insekten, Reptilien und anderen kleinen Tieren bewohnt. Auch einige Pflanzen wie Farne, Moose, Flechten oder Wildblumen siedeln sich im Bereich von Trockenmauern an.

 

Stefan Locher sprach über die historische Bedeutung und die Entstehung der Vanovagasse. Die Ursprünge der Wegverbindung zwischen Bludesch und dem Montiola-Gebiet gehen bis ins Spätmittelalter zurück. Mit der Entstehung des Hauses und des Schlosses am Jordan diente die Vanovagasse auch als Zufahrt und Zugang zum Jordan.

 

Zuletzt erzählte Anna Maria Drexel, wie es zur Sanierung der Trockenmauer kam und fasste die bisherigen Bauetappen zusammen. Die teils eingestürzte Mauer verursachte an einigen Stellen Steinschlaggefahr. Besonders erhaltenswert machen die Trockenmauer entlang der Vanovagasse ihre Länge von rund 400 Meter und Höhen von bis zu 4 Meter sowie die Elemente wie Wasserauslässen, Bögen, Verstrebepfeiler und Steinaufgänge. Glücklicherweise entschieden sich auch die Gemeinden Bludesch und Thüringen dazu, die Mauer zu erhalten und starteten 2016 mit der Sanierung.

veröffentlicht am 23.06.2022

Sanierung Vanovagasse 2018 – Gemeinden Bludesch und Thüringen

„Die Erhaltung der Mauern der Vanovagasse ist hinsichtlich Bedeutung und Engagement ein herausragendes Projekt. Mit viel Herz und Verstand wird ein wertvolles Kulturgut Vorarlberger Landschaft fachgerecht saniert und das Wissen zu historischen Mauerbaumethoden an heutige und zukünftige Generationen weitergegeben“ erklärt die Projektleiterin Dipl. Ing. Dr. Anita Drexel von der Universität für Bodenkultur.

 

Die weit ins Mittelalter zurückreichende historische Wegverbindung mit fast 400 Metern Länge und Mauern von bis zu 3,20 m Höhe erzählt Regionalgeschichte und übernimmt heute noch wichtige Funktionen. Ihr über vierhundertjähriger Bestand und die Nutzungen haben den Trockensteinmauern an der Vanovagasse jedoch zugesetzt, sodaß dringend Sanierungen erforderlich wurden. Die Gemeinden Bludesch und Thüringen erklärten sich zum Ziel das Bauwerk zu erhalten. Unter tatkräftiger Beteiligung von Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien, von Mitarbeitern der Gemeinden, der Landesstraßen Vorarlberg sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung wurden in diesem Jahr die Sanierungsarbeiten des Vorjahres fortgeführt, sodaß nun zwei Mauerabschnitte vollständig saniert sind.

 

Schwieriges Gelände, große Mauerhöhen und schlechte Witterung stellten große Herausforderungen an alle. Dank guter Vorbereitung, sehr professioneller Leitung und Vermittlung des Fachwissens durch die Kursleiter Felix Riegger, Emmanuel Weber und Martin Lutz herrschte nichtsdestotrotz eine tolle Stimmung an den zwei Baustellen.

 

Für die kommenden Jahre ist die Fortführung der Sanierungen von weiteren stark beschädigten Mauerabschnitten vorgesehen, um die wertvolle, sehr geschätzte und gern begangene Vanovagasse langfristig in ihrem Bestand erhalten zu können.

veröffentlicht am 07.10.2018

Internationales Sanierungsprojekt historischer Natursteinmauern in den Blumenegg-Gemeinden

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Bludesch und Thürigen werden von der Universität für Bodenkultur Wien, der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz (SUS), der Hochschule Weihenstephan sowie erfahrenen Mauerbauern der Landesstraßenbauabteilung und der Gemeinde Bürs von 30.5. bis 3.6.2016 zwei Abschnitte der historisch bedeutenden Mauern an der Vanovagasse saniert.

Seit 2009 erstellt die Universität für Bodenkultur Wien im Auftrag der Raumplanungsabteilung das „Mauerinventar Vorarlberg“. Dies umfasst die Dokumentation der Mauern sowie Empfehlungen zu ihrer Erhaltung und Initiierung von Sanierungsprojekten in den Gemeinden. Ziel ist die Wiederherstellung des ehemals funktionsfähigen Zustandes der historischen trocken geschlichteten Hangstütz- und Einfriedungsmauern, da sie als bedeutende Kulturlandschaftselemente für die Gemeinden und ihren Lebensraum von großem Wert sind.

 

Die fast 400 m Meter lange Vanovagasse spielt dabei eine besondere Rolle. Diese bis ins 15. Jh. zurückreichende Wegeverbindung und die sie begleitenden historischen Mauern sind Zeugnisse aus längst vergangener Zeit. Früher stand hier das Jordanschloss, welches den gesamten Hang oberhalb der Gasse zum Weinbau nutzte. Heute machen vor allem ihre Bauhöhen von bis über 3,50 m, bauliche Besonderheiten wie Wasserauslässe, Stiegenaufgänge, Strebepfeiler, Nischen und Bögen, aber auch ihre heute noch rege Nutzung durch Fußgänger den besonderen Wert aus. Die Mauern der Vanovagasse sind eines der bedeutendsten historischen Bauwerke Vorarlberger Kulturlandschaft und durch nachlassenden Unterhalt und Baumaßnahmen stark in Mitleidenschaft gezogen, sodaß ihr Verlust droht.

 

Die internationale Sanierungsinitiative ist somit ein wichtiger Schritt zur Erhaltung und Festigung des kulturellen Erbes in der Region. Unter der Koordination von Dr. Anita Drexel vom Fachbereich Landschaftsbau am Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau arbeiten eine Woche lang StudentInnen und Lehrende der Universität für Bodenkultur sowie Ingrid Schegk mit Studierenden der Hochschule Weihenstephan, Deutschland und sechs erfahrene Mauerbauer der Gemeinden und der Straßenbauabteilung des Landes an zwei Mauerabschnitten. Die Experten für anspruchsvolle Mauersanierungen der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz, Felix Ruegger und Emmanuel Weber, und der Mauerbauer Martin Lutz leiten die Baugruppen. Neben dem guten Zweck bietet sich für die angehenden LandschaftsarchitektInnen aus beiden Ländern eine einmalige Gelegenheit Einblicke in die Planungsspraxis und ins Handwerk zu erhalten sowie mit Gemeindevertretern und anderen Fachrichtungen ins Gespräch zu kommen. Für Kost und Logis in der Propstei St. Gerold haben die Blumenegg-Gemeinden Sorge getragen.

 

Der Abschnitt 1, am oberen Ende der Vanovagasse mit einer Mauerhöhe von 1,3 Meter und einer Mauerlänge von etwa 25 Meter, wird von den StudentInnengruppen ausgeführt. Die Bauleitung übernehmen hier die zwei Experten der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz.

 

Der Abschnitt 2, ein besonderer Mauerteil im mittleren Bereich der Vanovagasse, wird von Martin Lutz und erfahrenen Mauerbauern saniert. Dabei wurden ein Mauerwinkel von über drei Metern Höhe und 9 Metern Länge mit bedeutenden Bauelementen wiederhergestellt.

 

KONTAKT: Dr. Anita Drexel, BOKU Wien, anita.drexel@boku.ac.at

veröffentlicht am 07.10.2018

Historische Vanovagasse wird weitersaniert

In Bludesch und Thüringen stellten von 29.5. bis 2.6.2017 über 40 junge und erfahrene MauerbauerInnen einsturzgefährdete und verloren gegangene Teile der wertvollen Trockenmauern an der Vanovagasse wieder her.

Oberhalb von Bludesch und Thüringen liegt die weit ins Mittelalter zurückreichende Wegeverbindung zur Burgruine Blumenegg und ins Große Walsertal. Mit ihren fast 400 m langen Stützmauern im sehr steilen Hang und zur Schaffung von Weinterrassen ist sie eines der bedeutendsten historischen Bauwerke der Vorarlberger Kulturlandschaft.

 

Bereits zum zweiten Mal reisten Studierende, Lehrende und Experten aus drei Ländern zu einem Internationalen Sanierungsprojekt in die Blumenegg-Gemeinden. Diesmal sollten die stark einsturzgefährdeten Teile im Anschluss an die letztjährigen Reparaturen an den Mauern entlang der Vanovagasse in Angriff genommen werden. Dabei waren schwierige Geländeverhältnisse mit hohen Böschungen und überhängenden Mauern von über 3,50 m Höhe zu bewältigen. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Bauhöfe der Gemeinden und großem Engagement der TeilnehmerInnen konnte in den viereinhalb Tagen die Hälfte der großen Mauern neu aufgebaut werden. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2018 geplant.

Die Studierenden der Fachrichtungen Landschaftsarchitektur und Baumanagement der Universität für Bodenkultur Wien und der Hochschule Weihenstephan (D) lernten im Rahmen des Sanierungsprojektes das Handwerk des Trockenmauerns. Aber auch Ortsansässige, Nachbarn und Asylwerber waren dabei. Die profunden Fachkenntnisse kamen auch dieses Jahr von vier erfahrenen Experten aus der Schweiz. Die Kosten von 70.000,- € teilen sich die Gemeinden mit der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz (SUS), die das Know-How ein weiteres Mal sponsorte, den Universitäten und der örtlichen Agrargemeinschaft sowie Förderstellen des Landes Vorarlberg (ggf. präzisieren).

 

Diejenigen die ein Spaziergang oder eine Wanderung in die Vanovagasse führt, können die imposanten Mauern und bautechnischen Besonderheiten wie eine fertiggestellte Treppen und ein Gewölbebogen bestaunen. Für eine kurze Rast steht eine neu entstandene schöne Steinbank im Schatten bereit.

 

Auch Landesrat Christian Bernhard, einer der Förderer, zeigte sich beim Besuch der Baustelle sehr beeindruckt vom Umfang der Bauarbeiten und dem Einsatz aller Beteiligten. Die Bürgermeister der Gemeinden Bludesch und Thüringen, Michael Tinkhauser und Harald Witwer, setzen alles daran das Werk fortzusetzen und fachkundiges Handwerkswissen wieder an die Orte zu bringen, sodass dieses ökologisch, kulturell und baugeschichtlich bedeutende Objekt für weitere 400 Jahre seine Funktion erfüllt und nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.

veröffentlicht am 07.10.2018

Internationales Sanierungsprojekt Vanovagasse – 2. Etappe 2017

Über 40 junge und erfahrene MauerbauerInnen aus drei verschiedenen Ländern stellten eine Woche lang einsturzgefährdete und verloren gegangene Teile wertvoller Trockenmauern in Vorarlberg wieder her.

Von 29.5. bis 2.6. arbeiteten in den Gemeinden Bludesch und Thüringen in Vorarlberg Studierende der Universität für Bodenkultur Wien und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gemeinsam an der zweiten Sanierungsetappe der historisch bedeutenden Wegeverbindung Vanovagasse mit ihren umfangreichen Ensemble an Trockensteinmauern. Das fachliche Know-How kam auch dieses Jahr wieder von den Experten aus der Schweiz, Felix Ruegger, Emmanuel Weber und Martin Lutz. Die Gemeinden übernahmen die erforderlichen Vorarbeiten, u.a. die Errichtung aufwendiger Baugerüste, und die Baustelleneinrichtung.

Ziel war die Bestandsicherung eines stark einsturzgefährdeten, mit über 3,50 m sehr hohen Mauerstücks im mittleren Abschnitt und die Sanierung eines bis zu 1,50 m hohen und 22 m langen Abschnittes am oberen Ende der Vanovagasse. Auch Bürger aus den Blumenegg-Gemeinden sowie Lehrlinge einer Baufirma der Region und Asylbewerber nahmen daran teil. Dabei konnte zum einen der fachkundige Trockenmauerbau erlernt, zum anderen wertvolles über die Entstehungsgeschichte und Bedeutung dieser Bauten für die Kulturlandschaft, die Ökologie und Naherholung erfahren werden.

 

Die 400 m Meter lange Vanovagasse ist eine bis ins 15. Jh. zurückreichende Wegeverbindung, welche von einem System an historischen Mauern begleitet wird. Neben ihren großen Mauerhöhen weisen sie besondere Bauelemente wie Stiegenaufgänge, Strebepfeiler, Wasserauslässe und zahlreiche Gewölbebögen auf. Ihre Entstehung geht auf das ehemals oberhalb befindliche Jordanschloss zurück. Von diesem und vom Kloster St. Gerold wurden weite Teile der südexponierten steilen Hänge ehemals für Weinbau genutzt. Ihr Alter, Umfang und ihre wichtige Rolle machen sie zu einem der bedeutendsten historischen Bauwerke Vorarlberger Kulturlandschaft. Auch heute ist die Vanovagasse viel begangen und im Bewußtsein der Bevölkerung stark verankert. Durch nachlassenden Unterhalt und Baumaßnahmen war sie jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass ihr Verlust drohte.

 

Die Basis für das Sanierungsvorhaben ist das seit 8 Jahren von der Universität für Bodenkultur Wien im Auftrag der Raumplanungsabteilung erarbeitete „Mauerinventar Vorarlberg“. Es umfasst die Dokumentation der Mauern sowie Empfehlungen zu ihrer Erhaltung und Initiierung von Sanierungsprojekten in den Gemeinden. Ziel ist die Wiederherstellung des ehemals funktionsfähigen Zustandes der historischen trocken geschlichteten Hangstütz- und Einfriedungsmauern und damit ihr Erhalt als wertvolles kulturelles Erbe und als Lebensraum wertvoller Tier- und Pflanzenarten.

In diesem Jahr wurde eine sehr herausfordernde Stelle im mittleren Abschnitt im Anschluss an die im letzten Jahre sanierte Mauer in Angriff genommen. Dabei waren schwierige Geländeverhältnisse mit hohen Böschungen und überhängenden Mauern von über 3,50 m Höhe zu bewältigen. 14 Laufmeter Mauer wurde vorsichtig abgetragen und mit ihrer Wiedererrichtung begonnen. Auf engem Raum setzten 12 Personen Stein auf Stein. Der zweite Abschnitt im oberen Teil umfaßt 22 Laufmeter und eine Ausbruchsstelle. Auch hier waren aufwendige Baugerüste mit Rampen aus Holz erforderlich. 26 StudentInnen und 4 Lehrende waren hier im Einsatz. Zusätzlich zur Sanierung wurden auch eine schöne Sitzmauer im Schatten und ein Zugang mit einer Wildpflasterung errichtet. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Bauhöfe der Gemeinden und großem Engagement der TeilnehmerInnen konnte in den viereinhalb Tagen die Hälfte der großen Mauern neu aufgebaut werden. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2018 geplant.

 

Die Kosten von 70.000,- € teilen sich die Gemeinden mit der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz (SUS), die das Know-How ein weiteres Mal sponsorte, den Universitäten sowie zwei Förderstellen des Landes Vorarlberg, der Umwelt- und der Kulturabteilung.

 

Wie geht es weiter? Die Gemeinden Bludesch und Thüringen setzen alles daran das Werk fortzusetzen und fachkundiges Handwerkswissen wieder an die Orte zu bringen, sodass dieses ökologisch, kulturell und baugeschichtlich bedeutende Objekt für weitere 400 Jahre seine Funktion erfüllt und nachfolgenden Generationen erhalten bleibt. Eine Beteiligung der Hochschule für die Dritte Etappe der Sanierung der Vanovagasse ist wieder vorgesehen.

 

 

Projektbeteiligte

Gesamtkoordination: Anita Drexel, Universität für Bodenkultur Wien.

Projektträger: Blumenegg-Gemeinden Bludesch und Thüringen (BM Michael Tinkhauser und BM Harald Witwer) mit Bauhof und Dienstleistungszentrum Blumenegg (Roland Köfler).

 

Kursleiter: Felix Riegger, Emmanuel Weber, Valentin Albani, SUS Stiftung Umwelteinsatz Schweiz;

Martin Lutz, Fachbüro für Trockenmauerbau, Belp.

 

Hochschulen: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (Stefan Locher, Rosemarie Stangl, Ingrid Zluwa); Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Deutschland (Ingrid Schegk und Birgit Schmidt).

 

 

Pressemeldungen und links

Das MAUERINVENTAR VORARLBERG

http://www.baunat.boku.ac.at/iblb/forschung/schwerp/landschaftsbau/forschung/sanierungsprojekt-vanovagasse/
oder Kurzlink:

http://short.boku.ac.at/vanovagasse

 

Vorarlberger Nachrichten, Beitrag von Joachim Schwald am 2.6.2017
Pdf des Artikels

 

 

 

Kontakt

Anita Drexel

Universität für Bodenkultur Wien

Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau

1190 Wien, Peter Jordan-Straße 82

anita.drexel@boku.ac.at

veröffentlicht am 07.10.2018

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